Ahoisen everybody
Ich update euch mal mit Geschehnissen aus dem
hohen Norden. Es ist inzwischen das zweite Wochenende am Stück, dass ich in
Dornum verbringe und inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher, ob mir das
tatsächlich gut tut.
Mein Schlafrythmus verlangt von mir ein
minimales Pensum von 12 Stunden Schlaf am Stück ab und wenn ich es dann
irgendwann aus dem Bett geschafft habe, haue ich mich meistens mit Zeitung
wieder hin, denn der Edeka hat Samstags bis 16 Uhr auf und das ist quasi der
einzig wahrzunehmende Pflichttermin an diesem Tag (und mir ist es tatsächlich
schon gelungen, abgehetzt vor geschlossenen Türen zu stehen).
Wenn ich also wach und an einem Punkt
angekommen bin, an dem ich vor Langeweile anfange darüber nachzudenken, wie es wohl
wäre, den Staubsauger zu betätigen, ist die Zeit gekommen mir ne Hose und nen
Pulli über (meinen Schlafanzug) zu werfen und die Umgebung zu exploren. Damit
habe ich es bisher schon ziemlich weit gebracht, nämlich bis in den Nachbarort
Schwittersum beispielsweise oder auch in der anderen Richtung bis zu so ner
Kreuzung, vorbei am Gruselhaus, bis hin zur Hütte wo mein Lieblingsmessi wohnt.
Wer kennt dieses Problem nicht - zum Glück gibts ja noch Fenster |
Keramikfiguren - wer was auf sich hält, präsentiert sie in Form eines Altars. |
Der Lieblingsmessi ist übrigens auch nicht der Einzige
in der Strasse, der eine Schwäche für Keramik-Kitsch zu haben scheint. Da gibt’s
z.B. noch die Nachbarn, die aus ihrem Fenster einen unfassbar schönen
Keramikfiguren-Altar gemacht haben und die, die gerne mit ihm konkurrieren
wollen und deshalb ihr ganzes Wohnzimmerfenster mit Schafen und Möven
vollgebombt haben.
So und wo ich jetzt sowieso gerade bei der
Beschreibung meiner Nachbarschaft bin, werde ich euch meine größten Wohnidole
nicht vorenthalten. Also wenn man von einer Familie in der Straße behaupten
kann, dass sie den absoluten Traum der Privatsphäre geschaffen hat, dann sind
es die Zweiquadratmeter-Hansens (so nenne ich sie liebevoll, wenn keiner
zuhört). Denen scheint hier eindeutig zu viel los zu sein - okay dazu muss man
auch sagen, dass sie direkt an der Hauptstraße wohnen, die täglich von
geschätzten 4 Autos und einem Bus befahren wird (und auch nur vor 19 Uhr).
Unglücklicherweise befindet sich direkt vor ihrer Türe auch noch die
Touribus-für-Billigurlauber-Haltestelle (siehe Foto mit der innovativen
Catchphrase „Touristenbus für’n Euro“.. welcher Pauschalurlauber springt da
nicht sofort auf) – von daher kann ich sehr gut verstehen, dass sich die Hansens
zur Wahrung ihrer Privatsphäre im Garten eine Alternativlösung einfallen lassen
mussten.
Der Urlauberbus für'n Euro - hier wird keiner ausgeschlossen. |
Die Idee einen zwei Quadratmeter großen
viereckigen Verschlag, hermetisch versiegelt durch Holzpalisaden mitten in den
Garten zu bauen war wohl der Geistesblitz ihres Lebens und könnte sie hier noch
einmal ganz groß rausbringen. Denn dieser, nennen wir es mal „Holzzwinger“, ist
nicht nur sehr unauffällig sondern zudem auch sehr praktikabel und gemütlich.
So bietet das Raumwunder, wenn man den 1.5 qm großen ebenfalls im Zwinger
befindlichen Grill und Sonnenschirm von der Gesamtfläche abzieht, mühelos Platz für ca. 1 Klappstuhl
und eine Gießkanne o.ä.. Die maximale Privatsphärenleistung wird somit noch einmal
gesteigert, denn nur entweder der Herr oder die Frau Hansen kann im Holzzwinger
alleine im Schatten abchillen und sich auf dem riesen Grill ein Würstchen braten oder so.
Uhhh und es ist knapp vor Edeka-Time – ich muss
wech. Die Geschichte von meinem Friedhofsbesuch hat auch Zeit bis zum nächsten
Mal.
Ahoi ich wünsch euch was,
die Lisa
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